Liebe Leserinnen, liebe Leser,
nicht selten fragen sich Eltern und ErzieherInnen, was ein Kind denn lerne, wenn es über einen langen Zeitraum dem scheinbar gleichen Spiel nachgeht. Es mag auf den ersten Blick eintönig anmuten, dem Kind offenbart sich jedoch auf diese Weise die Komplexität der Welt. Rund um das Spiel geht es in dieser Ausgabe.
Hauptsache
Spiele Kind, spiele!
Wie das Recht auf Spiel meine Arbeit veränderte
Was ins Rollen kommt, wenn Kinder ihre Rechte einfordern und selbst bestimmen, wann, was und wie sie lernen möchten, offenbart die Erzieherin Antje Grübnau mehr...
Fantasie, Motivation und Selbstkontrolle
Über die Funktion des Spiels
Der Spielforscher und Professor Ulrich Heimlich erklärt im Interview, wie Kinder sich die Welt aneignen und spielend groß werden
Wie das Recht auf Spiel meine Arbeit veränderte
Eine Fortbildung zum Thema »Recht auf Spiel« weckte das Interesse der Erzieherin Antje Grübnau, sich dieser Thematik etwas intensiver zuzuwenden. Vieles hat sich verändert, seit sie sich mit dem Thema »Spiel« tiefgründiger beschäftigt und dem selbstbestimmten Spiel einen höheren Stellenwert einräumt. Für Betrifft KINDER beschreibt sie ihre Erfahrungen in der Arbeit mit den Kindern ihrer altersgemischten Gruppe – drei der insgesamt 19 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren sind Integrationskinder – nachdem sie diese über ihre Rechte nicht nur informiert, sondern auch sehr viel dafür ins Rollen gebracht hat, um den Kindern zu ermöglichen, ihre Rechte einzufordern und selbst zu bestimmen, wann, was und wie sie lernen möchten.
Die Lust am Dialog und die pädagogische Kränkung
Die Aufgaben und Pflichten der Erzieherinnen und Erzieher werden immer komplexer. Im täglichen Handeln die Balance zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu finden, ist für sie eine Herausforderung. Das ist eine pädagogische Kränkung. Im Eingang von vielen Krippen und Kitas hängen Plakate, auf denen die Menschenrechte des Kindes in einfacher Sprache geschrieben stehen. Doch können die Rechte der Kinder wirklich lebendig werden? Haben ErzieherInnen ausreichend Zeit und den Raum, um mit den Kindern zu erfahren, wie deren Rechte ihre alten und neuen Aufgaben bzw. ihre Pflichten verändern? Die Bewegungspädagogin und Kinderrechtsaktivistin Gerburg Fuchs ist der Meinung, dass es dafür im Wesentlichen um die Anerkennung und Neugestaltung der Beziehung zwischen Heranwachsenden und Erwachsenen geht.
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