Eigentlich hört es sich einfach an: Man sucht sich ein paar Steine, besorgt trockenes Holz und entzündet ein schönes kleines Feuer. Doch Vorsicht, es ist immer im Voraus zu prüfen, welcher Platz für ein Lagerfeuer geeignet ist. Soll die Feuerstelle zum selbstverständlichen Bestandteil des Außengeländes im Kindergarten werden, ist eine gute Planung unerlässlich. Nicht jede Feuerstelle braucht eine gemauerte Einfassung, nur sollte der Ort genau definiert sein, an dem regelmäßig ein Feuer entzündet wird.
Feuerfeste Feldsteine ergeben einen schützenden Steinkreis, in dessen vertiefter Mitte genügend Raum für Feueraktivitäten vorhanden ist. Der Platz unter Bäumen sieht zwar sehr idyllisch aus, sollte aber mit Rücksicht auf das Blätterwerk vermieden werden. Der beste Untergrund für ein Feuer ist Sand, Kies oder Erde. Von felsigem Grund ist abzuraten, da die Glut Risse erzeugt und das Gestein zerspringen kann. Betonierte Röhrenringe erscheinen zwar praktisch, werden aber von uns aus ästhetischen Gründen abgelehnt.
Gute Feuerstellen sind windgeschützt und werden schnell zu einem gern besuchten Palaverplatz. Daher sollte die Wahl des Ortes auch von atmosphärischen Gesichtspunkten bestimmt sein. Ein uriger Flechtzaun aus Haselnussstangen mit Weidenstecklingen zur Begrünung kann im zeitigen Frühjahr als Sicht- und Windschutz entstehen. In Form geschnittene Hecken aus Feldahorn oder Hainbuche dienen als »Raumteiler« und bieten ebenfalls gute Rückzugsmöglichkeiten. Als Sitzgelegenheiten eignen sich der Länge nach aufgesägte Stämme oder noch besser Einzelsitzplätze in Form von 50 cm hohen Baumscheiben. Aus einem kleinen Vorrat an Ziegelsteinen lassen sich im Handumdrehen Stützen für einen Grillrost improvisieren. Langfristig lohnt sich die Anschaffung eines Schwenkgrills mit stabilem Dreifuß.
Abschließend ist noch die Frage der Holzvorräte zu klären. Wie man an der geschützten Hauswand oder der überdachten Rückwand des Spielhauses ei-nen zünftigen Holzstapel aufbaut, können sicher manche Großeltern als Experten erklären. Ein Vorrat an Kienholz (kleingespaltenes Holz der Kiefer) lässt jeden Anfeuerversuch gelingen. Es versteht sich von selbst, dass nur gut abgelagertes und trockenes Brennholz für ein Lagerfeuer geeignet ist. Harthölzer wie Esche, Buche, Ahorn und Eiche erzeugen mehr Glut. Weiche Hölzer wie Fichte, Kiefer und Linde sind zwar leichter zu entzünden, neigen aber zu mehr Funkenflug. Die ausgeglühte Holzasche kann später ausgesiebt werden und in Maßen auf Rasenflächen, Kompost und Beete gestreut werden. Reine Holzasche enthält wertvolle Salze, vor allem die sogenannte Pottasche, die den pH-Wert des Bodens erhöht.
Gespräche am Feuer
Gespräche am Feuer haben eine eigene Dynamik. Manchmal erinnern die hitzigen Debatten an ein großes Palaver früher Stammeskulturen. Erinnerungen und Erlebnisse werden ausgetauscht, jeder hat etwas zu erzählen und alle hören zu. Der Blick in die Flammen und das Beobachten der Glut schaffen Konzentration und steigern die Aufmerksamkeit für das, was die Nachbarn zu sagen haben. Am Feuer haben Gesprächspausen nichts Ermüdendes; die Augen schauen weiter auf die glimmenden Holzscheite und die Ohren lauschen dem Knistern, Knacken und Prasseln der Flammen. Alle Sinne sind in solchen Momenten hellwach.
Den vollständigen Beitrag und weitere Artikel zum Thema können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 11-12/2021 lesen.