Lara Albanese staunt mit Kindergartenkindern in den Himmel und wechselt die Perspektiven
Eine Wiese, die Sonne und darüber der blaue Himmel. Jede Nacht scheinen die Sterne über jedem Menschen auf der Erde. Über Erwachsenen und Kindern, Reichen und Armen, Glücklichen und Traurigen, in Städten und auf dem Land. Kinder, die in Städten leben, haben vielleicht nie eine Kuh gesehen, und Kinder aus tropischen Ländern mögen nie Schnee angefasst haben. Aber sie alle können den Himmel sehen. Am Himmel fliegen Vögel, Flugzeuge und Drachen. Die Sonne strahlt und Wolken bewegen sich über den Himmel, wir können den Mond und die Sterne sehen. Für den Himmel brauchen wir nur einen einzigen unserer Sinne: das Sehen.
Der Himmel ist über uns allen. Unsere ständige Beziehung zum Himmel ist ein wichtiger Ausgangspunkt. Er schärft unsere Fähigkeiten, Veränderungen zu bemerken, die Art und Weise, wie wir denken; die Art und Weise, wie wir uns unserer Position im Weltraum bewusst werden. Im Alter von zwei Jahren sind sich Kinder schon des Himmels bewusst und wissen, dass die Sonne am Himmel scheint. Sie sind überrascht, wenn sie den Mond am Himmel sehen können, ehe es dunkel wird. Sie formulieren Thesen und Kommentare mit großem Können und kehren immer wieder zum Thema zurück, um herauszufinden, ob bestimmte Phänomene regelmäßig vorkommen oder ob sie sich im Laufe der Zeit verändern.
Um den Himmel zu beobachten, braucht man Zeit und Geduld. Deshalb muss die Himmelsbeobachtung Teil der täglichen Abläufe werden. Man muss die richtigen Bedingungen dafür schaffen. Die Kuppel des Planetariums kann in jedem Kindergarten leicht eingerichtet werden und ist fürs Lernen hervorragend geeignet. Indem man die Sterne auf die Kuppel projiziert, kann man all das, was man beobachtet hat, neu kreieren und es verändern. Die runde Struktur der Kuppel und die zentrale Lichtquelle regen die Phantasie an und erinnern an die Atmosphäre in einer Höhle mit knisterndem Feuer, an dem unsere Vorfahren saßen, Geschichten erzählten, Schatten auf die Wände der Höhle warfen und sie zum Leben erweckten.
In der Kuppel kreieren die Kinder phantastische Umrisse, indem sie die Sterne einfach miteinander verbinden. Sie nutzen ihre Phantasie und erklären, warum sie sich für bestimmte Namen für das eine oder andere entstandene Sternbild entschieden haben, um Geschichten lebendig werden zu lassen. Wissenschaft und Phantasie sollen schließlich zusammengehen. Astronomen sprechen vom Großen und Kleinen Bären, vom Schützen und Tieren aller Art, die den Himmel bevölkern. Mit ihren starken Teleskopen schaffen sie es heute, in einem Nebel den Kopf eines Pferdes auszumachen.
2009 ist das Internationale Jahr der Astronomie. Vor 400 Jahren hat Galileo Galilei sein Teleskop auf den Mond gerichtet. So entdeckte er Berge und Krater und stellte fest, dass der Mond sich nicht so sehr von der Erde unterscheidet. Die Art, wie Galilei den Kosmos beobachtete, war revolutionär; seitdem gelten die Menschheit und die Erde nicht mehr als Zentrum des Universums, werden nicht mehr als etwas so Besonderes angesehen. Etwas Ähnliches erleben die Kinder, die versuchen, ihr eigenes Bild im All zu finden – sicher ein weiterer Grund, warum der Himmel für uns so faszinierend ist.
Den vollständigen Beitrag können Sie in unserer Ausgabe KINDER in Europa 16/09 lesen.
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