Begegnungen mit der Technik
Brigitte Rametsteiner berichtet, welche Erfahrungen sie mit ihrer Linzer Kindergartengruppe bei der Begegnung mit Technik machte. Diesmal geht es um Gummiband-Töne, Fadengeräusche, Tinte, Wasser und in jedem Fall um Luft.
Nichts ist stiller als stehende Luft. Gerät sie aber in Bewegung, werden Töne hörbar. Vom Säuseln des Windes bis zum Überschallknall beruht alles auf bewegter Luft – auch unsere Sprache, unser Gesang, unsere Musik. All das beruht auf der gezielten Produktion von Schallwellen, die in der Luft entstehen oder durch die Luft weitergeleitet werden.
In unserem Projekt hatten wir uns mit Tönen, Klängen und Geräuschen beschäftigt: sie um uns herum wahrnehmen, aufnehmen, erkennen und differenzieren, Geräuschkulissen schaffen und Instrumente herstellen, hören, horchen und zuhören. Die im letzten Beitrag erwähnte Technikbox regte uns zu Experimenten und weiterführenden Aktivitäten an.
Was ein Lineal mit Luft zu tun hat
Nicht sofort stand die Möglichkeit, mit Linealen Geräusche zu erzeugen, im Vordergrund. Zuerst wurden die Lineale untersucht. Das Material kannten die Kinder: Holz. Sie zählten auf, was im Gruppenraum noch alles aus Holz ist.
Amin: »Manche Lineale sehen aus wie aus Glas, sind aber nicht aus Glas.«
Ksenija: »Die sind aus Kunststoff.«
Größenvergleiche ergaben, dass die Holz- und Kunststofflineale nicht gleich lang sind. »Aber die Zahlen sind gleich«, stellte Amin fest. »Bei 1 fängt’s an, und bei 30 hört’s auf.«
Wozu braucht man ein Lineal?
Vanessa: »Um gerade Striche zu machen.«
Amin: »Und dann kann man messen, wie lang der Strich ist.«
Magdalena: »Meine Schwester hat auch so ein Lineal, aber als Dreieck.«
Dass man mit Linealen nicht nur gerade Striche zeichnen kann, merkten die Kinder, als wir Geräusche damit erzeugten. Weil ihnen das so viel Spaß machte, nutzte ich die Gelegenheit, sie auf die Bewegungen und Schwingungen hinzuweisen, die entstehen, wenn man mit einem Lineal auf den Tisch schlägt. Neue Erkenntnisse: »Da entsteht Wind. Das sieht aus, als ob es mehrere Line-ale wären. Holz macht mehr Lärm als Kunststoff. Kunststoff ist biegsamer. Der Abstand von der Tischkante ist für die Lautstärke verantwortlich.«
Im Lauf der nächsten Tage wurden die Lineale auch zum Reiben, Klatschen – Erkenntnis: »Es klatscht nur auf der breiten Seite.« – und zum Klopfen benutzt. Die Kinder produzierten Geräusche unterschiedlichster Art und fanden den Vergleich mit der Trommel. Dabei stieg der Lärmpegel. Als es immer lauter wurde, sagte Magdalena: »Legt alle Kunststoff-lineale hin. Wir klopfen nur mit Holz-linealen. Und jetzt wieder beide…«
So ging es an den folgenden Tagen weiter. Meist übernahm ein Kind die Führung und gab auch Erklärungen. Die Stabilität der Kunststofflineale wurde dabei auf die Probe gestellt, und es erwies sich, dass sie sich zwar zum Geräuschemachen eignen, aber eigentlich nicht dafür gedacht sind. Schließlich schlug Magdalena vor: »Jetzt wollen wir messen. Möbel, Bücher und Dinge aus der Werkstatt…«
Vanessa: »Ich messe den Obersessel (Lehne). Aber das Lineal ist zu kurz...«
Florian: »Mein Sessel hat 3.«
Anna: »Und das Kästchen hat 120 Meter. Nein, Zentimeter.«
Kontakt
Brigitte Rametsteiner
Reisingerweg 4
A-4040 Linz
E-Mail:
www.zzzebra.de
Das beliebte, gelegentlich kopierte, aber nie erreichte Web-Magazin für Kinder. Auf > zappen (oben rechts) für die Zufallsauswahl klicken oder für »Luft« und »Töne« durchklicken über > Inhaltsverzeichnis > In der Natur > Luft oder > Inhaltsverzeichnis > Musik.
Den vollständigen Beitrag können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 08-09/13 lesen.