In vielen Gärten, aber auch auf verwildertem Brachland, in Wäldern und auf Wiesen wachsen zahlreiche Nutzpflanzen, von denen wir nur wenige kennen, obwohl sie von unseren Vorfahren seit langem verwendet werden. Hinzu kommen mehr oder weniger viele Züchtungen dieser Pflanzenarten, die der Wildform mitunter kaum noch ähnlich sehen, aber aufgrund bestimmter Eigenschaften und Inhaltsstoffe für uns heute sehr wertvoll und wichtig sind.
Herbert Österreicher stellt Nutzpflanzen vor, über die es Bemerkenswertes zu berichten gibt und die gerade auch für Kinder interessant sind.
Leuchtend rot und rund, mit einer glatten, ein wenig glänzenden Schale und sehr saftig – bei diesen Eigenschaften denken vermutlich die meisten von uns sofort an die Tomate. Wirtschaftlich gesehen gehört dieses Fruchtgemüse zu unseren wichtigsten Gemüsearten. Im Durchschnitt isst hierzulande jeder rund 22 Kilogramm Tomaten pro Jahr, davon knapp die Hälfte frisch, die andere Hälfte in Form von Fertigprodukten wie Suppe, Ketchup oder Saft.
Unverzichtbar: Sonne, Wärme und ausreichend Wasser
Tomaten brauchen viel Wärme und gedeihen deshalb an sonnigen, geschützten Plätzen besonders gut. Weil das Aroma stark vom Reifegrad der Früchte und damit von der Sonneneinstrahlung abhängt, werden Tomaten heute vor allem in Ländern wie Italien, Spanien und Griechenland angebaut. Nur rund 6 Prozent der Tomaten, die wir essen, werden in Deutschland produziert. Dennoch können Tomaten auch bei uns gut kultiviert werden – vorausgesetzt, wir finden sonnenwarme, geschützte Plätze für sie. Ihr Aroma übertrifft häufig sogar deutlich das der Importe. Das hat seine Gründe, aber davon später mehr.
Das gesunde Wachstum der Tomatenpflanzen und die Bildung schmackhafter Früchte, die botanisch gesehen Beerenfrüchte sind, erfordern außerdem eine ausgeglichene, kontinuierliche Nährstoffversorgung. Tomaten sind so genannte Starkzehrer. Das heißt, sie brauchen nährstoffreiches Substrat, am besten reife Komposterde. Zudem nehmen sie gerade an sonnigen Standorten viel Wasser aus dem Boden auf, weshalb sie regelmäßig gegossen werden müssen. Bekommen die Pflanzen während der Wachstumszeit zu wenig Wasser, werden die Fruchtschalen härter. Steht wieder mehr Wasser zur Verfügung, sind diese Schalen nicht mehr elastisch genug und platzen häufig auf.
Entscheidender für den Erfolg einer Tomatenkultur ist jedoch die Art der Bewässerung. Tomatenpflanzen sind zwar robust, aber sie sollten ihren Wasserbedarf über die Wurzeln decken können. Feuchtigkeit von oben – Regen oder Gießen der ganzen Pflanze mit einer Brause – schadet ihnen, weil sich auf den feuchten Blättern leicht Pilzkrankheiten entwickeln können. Besonders gefürchtet ist bei Gärtnern die Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans), eine Pilzkrankheit, die auch Kartoffelpflanzen befallen kann. Die wichtigsten Merkmale dieser Krankheit sind vertrocknende Blatttriebe, schnell größer werdende braune Flecken an den Stängeln und braune Stellen auf den Früchten, die sich bei feuchtem, kühlem Wetter rasch auf die ganze Frucht ausbreiten. Der beste Schutz ist ein luftiger Standort, an dem die Pflanzen gegen Regen geschützt sind.
www.tomatenundanderes.at
In der »Tomatenübersicht« gibt es unzählige Sorten mit Beschreibung, Bild und Informationen zu Anzucht und über Gesundheit.
www.tolletomaten.de
www.tomaten-atlas.de
Die »Tomaten-Suchmaschine« verlinkt auf mehr als 15.000 verschiedene Sorten-Beschreibungen und Sorten-Abbildungen im Internet.
www.tomatl.net
Was ist das interessanteste Nachtschattengewächs der Welt? Dies und mehr beantwortet die Seite mit Infos zu Sorten, Anzucht, Dünger, Gesundheit, Krankheiten, Lagerung, Literatur, Rezepte und Samen-Lieferanten.