»Das Leben ist ein Theaterstück ohne vorherige Theaterproben.
Darum: Singe, lache, tanze und liebe!
Und lebe jeden einzelnen Augenblick deines Lebens, bevor der Vorhang fällt
und das Theaterstück ohne Applaus zu Ende geht.«
Charlie Chaplin
Liebe Leser:innen,
was für ein Theater! Das denken sich wohl viele, wenn sie auf die Bundesregierung und die eitlen Machtkämpfe ihrer Protagonist:innen blicken. Doch statt uns zu ärgern, ist es höchste Zeit, aktiv zu werden – insbesondere in der Bildungspolitik. An dieser Stelle ein Dank an alle, die dieses Jahr dafür laut geworden sind: auf der Straße, in den sozialen Medien und auch bei uns – in Betrifft KINDER. Aber genug davon! In der vorliegenden Ausgabe berichten wir von unserem Staunen, über das, was wir alles über Theater-, Zauber- und Zirkuspädagogik herausgefunden haben. Diese Kunstformen verdienen es, gefeiert zu werden. Sie bieten einen bunten Strauß an kreativen Ideen, von denen sich auch manche:r Politiker:in eine Scheibe abschneiden könnte.
Wie man den Kita-Alltag mit Magie verzaubern kann, erfahren wir von Denise Nobis. Das Erlernen und Vorführen von Zaubertricks vermittelt Kindern ein Gefühl von Selbstwirksamkeit, das ihr Selbstbewusstsein stärkt. Im geschützten Rahmen können sie experimentieren, Fehler machen und aus ihnen lernen. Zirkuspädagogik lehrt zudem Mut – eine wichtige Fähigkeit, die Vorschulkinder besonders benötigen, wenn ein neues Kapitel in ihrem Leben beginnt. Die Bühne der Kita Deichbutjer wird deshalb täglich – und einmal im Jahr im ganz großen Stil – bespielt und bietet Raum für kreative Entfaltung.
Eine besondere Bühne ist das Kamishibai aus Japan. Die Geschichtenerzählerin Daniela Demmer beschreibt, wie sich Vorlesen vom Erzählen unterscheidet und wie Kamishibai durch den spielerischen Einsatz von Bildern, Worten und Inszenierungen der großen Theatermagie erstaunlich nahekommt. Auch wir zeigten uns begeistert von der Theatermagie, als wir am internationalen Festival der Kindertheaterszene FRATZ in Berlin teilnahmen. Hier wird Theater nicht als Konsumangebot für ein junges Publikum, sondern als Mittel für deren Partizipation verstanden, mit dem Ziel, Klein- und Kleinstkinder als Teil unserer Gesellschaft anzuerkennen.
Genau das werden auch wir uns weiterhin groß auf die Fahne schreiben und hoffen, Ihnen mit dieser Ausgabe ein besonders schönes Leuchten in Ihre Augen zu zaubern.
Einen wunderbaren Jahresausklang und viel Freude beim Stöbern wünscht Ihr Redaktionsteam von Betrifft KINDER