Ein Projekt auf den Spuren der Dinosaurier
Immer wieder haben wir in unserer Kita beobachten können, dass Kinder sich intensiv mit dem Thema Dinosaurier befassten. Sie sahen sich zusammen Sachbücher zu diesem Thema an, spielten mit Dino-Stofftieren und waren immer wieder aufs Neue fasziniert von diesen seltsamen Lebewesen. Die Kinder kannten sich auf diesem Gebiet bald besser aus als wir Erwachsene, sie konnten bereits die verschiedenen Arten der Saurier unterscheiden und kannten deren Bezeichnung.
Als in Braunschweig die Ausstellung »Dino Spinophorosaurus nigerensis« gezeigt wurde, packten wir die Gelegenheit am Schopfe, noch mehr über die Dinosaurier zu erfahren, und mehrere Gruppen der Kita besuchten die Schau.
Die Skelettteile des Braunschweiger Dino »Spinophorosaurus nigerensis« genannten Langhals-Sauriers wurden von Wissenschaftlern des Naturhistorischen Museums auf Expeditionen in der Republik Niger entdeckt und waren die Hauptattraktion der Ausstellung. Seit mehr als 100 Jahren war es die erste neue Saurier-Art, die entdeckt wurde.
Die Ausstellung zeigte auch Knochenfunde von anderen prähistorschen Tieren, Nachbildungen und Modelle von Dinosauriern verschiedener Arten undGrößen, riesige künstliche Skelette, Animationsfilme und Bilder. Nach dem Besuch der Ausstellung hatten unsere Kinder das Glück, die Präparationswerkstatt des Museums zu besichtigen, und konnten den Präparatoren bei ihrer konzentrierten Arbeit zuschauen. Sie durften sogar Dinosaurierknochen durch ein Mikroskop betrachten.
Mit dem Besuch der Ausstellung ließen die Dinosaurier die Kinder erst recht nicht mehr los: Sie zeichneten die Wesen von Abbildungen in Sachbüchern ab und von Stofftier-Sauriern »nach der Natur« und bildeten aus Papier ihre Skeletten nach. So entwickelte sich aus diesen Aktivitäten ein Projekt.
Jetzt genügte es den Kindern nicht mehr, Dinos nur darzustellen, sie versetzten sich nun in die Lebenswirklichkeit der Dinos und fingen an, die Welt aus deren Perspektive zu betrachten.
Die Kinder reflektieren
Einige Tage nach dem Ausstellungsbesuch fragten wir die Kinder, woran sie sich davon am intensivsten erinnerten.
Lara fand die Fleischfresser gut: »Weil die Fleisch fressen, weil sie das stärkste Gebiss haben.«
Jan schwärmte vom Langhalsdino: »Der hat so einen langen Hals, damit er Pflanzen fressen kann. Er frisst Blätter von oben nach unten. Und er hat den langen Schwanz, damit er nicht vorne überkippt.«
Julia erinnerte sich: »Ich fand den Langhals gut, weil der so einen langen Hals hat, und ich nicht. Wenn ich einen langen Hals hätte, dann könnte ich höher drankommen.«
Michel war von einem anderen Dinosaurier beeindruckt: »Ich fand den Dino toll, der im Wasser steht, weil der mit seinen Krallen im Wasser war. Weil der ein so langes Maul hat, mit dem er die Fische fangen konnte.«
Das fand auch Vincent. »Weil der so ein langes Maul hat, kann er damit die Fische umdrehen, damit er die besser fressen kann«, meinte er.
Das ist mein Dino
Die Kinder brachten nun ihre Lieblings-Dinos mit Pinsel und Farbe auf Papier.
Kassandra malte einen Stegosaurus: »Ich habe mir den Stegosaurus ausgesucht, weil ich den Stachel toll finde. Damit kann er andere stechen, wenn sie angreifen. Ich male den so bunt, weil bunte Sachen schön aussehen.«
Michel hat einen Flugsaurier ausgewählt: »Ich finde gut, dass die fliegen können. Wenn ich es könnte, würde ich in den Süden fliegen, weil es da immer warm ist. Mit den Stacheln speichern sie die Wärme, das ist zur Regulierung der Körpertemperatur, die Stacheln am Schwanz sind zum Kämpfen.«
Vincent und Lara faszinierte der Hals des Brachiosaurus: »Der gefällt mir, weil er einen langen Hals hat. Wenn ich so einen hätte, könnte ich besser an hohen Bäumen fressen.«
Lara: »Ich male einen Langhals. Ich wollte den malen, er lächelt so. Er kommt überall ran, wenn er draußen steht, könnte er in das letzte Fenster reingucken.«
Jan begründet die Wahl eines Dinos mit der Flosse auf dem Rücken: »Der sieht so toll aus, der Schwanz und der Fächer.«
Woran erkennt man einen Dinosaurier?
Wir hielten während des Projekts für die Kinder eine kleine Ausstellung bereit. Sie umfasste Sachbücher, Dinosaurierfiguren, Tierknochen und Dino-Eier und Embryos, die die Kindern selbst gestalteten. Wir fragten bei den Kindern nach, woran man eigentlich einen Dinosaurier erkennen könne.
Jonas: »An den spitzen Zähnen und an der Haut.«
Falk: »Ich erkenne Dinos an dem Maul, an den Keulen und an den Beinen. Man hat Skelette gefunden, deshalb weiß man, dass es sie gab.«
Felix: »Ich erkenne sie daran, dass sie so böse aussehen, dass sie so scharfe Krallen haben und an dem Schwanz.« Und woher man weiß, dass es Dinos gab? Felix weiß darauf eine Antwort: »Weil es Spielzeugdinos gibt.«
Den vollständigen Beitrag können Sie in unserer Ausgabe Betrifft KINDER 04/15 lesen.