In Brigitte Rametsteiners Linzer Kita-Gruppe wird Metall zum Projekt-Thema: 100 Möglichkeiten, die Vielfalt seines Vorkommens, Aussehens und seiner Eigenschaften zu erforschen.
Unser Metall-Projekt machte deutlich sichtbar, wie viel ureigene Entdeckerlust, Erfindergeist und Freude am Forschen und Experimentieren, wie viel Neugier, Fantasie und Kreativität die Kinder mit- und einbrachten. Es war spannend, sie bei ihren Dialogen, Experimenten, Prozessen, Entwicklungen und Lösungsversuchen zu begleiten und ihnen zu gestatten, sich auf alle möglichen Arten mit Metall auseinanderzusetzen. Es war schön, mitzuerleben, welche Faszination dieses Material auf sie ausübte.
Das war mein Bildungsauftrag: den Kindern Raum zum Forschen, Entdecken und Experimentieren zu verschaffen.
Ins Innere vordringen
Ein Bereich, in dem die Kinder die Welt auf ihre Weise erforschen konnten, war unsere Experimentier-Werkstatt. Hier gab es Gelegenheit, Erfahrungen zu machen, ihr Wissen zu erweitern, Antwort auf ihre Fragen zu finden, neue Fragen zu erfinden und den Dingen eine andere Bedeutung zu geben.
Viel Interessantes konnte man in unserer Werkstatt finden: wertfreies Material, Werkzeuge und Geräte unterschiedlicher Art, Schrauben, Nägel, Draht, Kabel, Folien, Klammern, Metall- und Kunststoffteile, Teile verschiedener Geräte, aber auch Geräte, die wir von Eltern bekommen hatten. Manche waren den Kindern unbekannt, zum Beispiel ein alter Diaprojektor, den Robin und Ernad entdeckten.
Er wurde erst einmal gründlich untersucht. Dann versuchten die Jungen, die Schrauben zu lösen. Es gelang ihnen nicht gleich, sie saßen zu fest. Nun interessierten sich auch andere Kinder für den geheimnisvollen Kasten. Mit vereinten Kräften schafften sie es schließlich, in das Innere des Projektors vorzudringen.
So war es auch bei vielen anderen Geräten, die man uns zur Verfügung gestellt hatte: Zerlegen und reinschauen, was drinnen ist. Entdecken und erkennen.
Das Geheimnis des Laptops
Raphaels Vater hatte uns einen Laptop überlassen – ein Uralt-Modell. Interesse für dieses Gerät war vorhanden, und die Kinder beschäftigten sich anfangs damit. Aber bald wurde der Laptop uninteressant, weil nichts zu sehen war, weil sich nichts rührte, nichts bewegte.
Eine Zeitlang stand das Teil – kaum beachtet – im Gruppenraum. Doch plötzlich tauchten Fragen auf: Warum sieht man nichts? Ist da überhaupt was drin? Was ist denn drin? Schauen wir doch hinein!