Demonstration am 20. November in Stuttgart
Eine Allianz aus Stuttgarter Institutionen, Verbänden und Stiftungen ruft am 20. November, am internationalen Tag der Kinderrechte,ab 14:30 Uhr zum Protestmarsch in der Stuttgarter Innenstadt auf. Bereits vor 30 Jahren haben die Vereinten Nationen (UN) die Rechte der Kinder in einer eigenen Konvention festgelegt. Dennoch hapert es bei der Umsetzung der Kinderrechte – auch in Deutschland und in der baden - württembergischen Landeshauptstadt. Darauf wollen die Beteiligten mit möglichst vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnenaufmerksam machen.
Stuttgart, 13. November 2019 – Vor genau 30 Jahren verabschiedeten die Vereinten Nationen (UN) ein Übereinkommen über die Rechte der Kinder. Es spricht Kindern umfassende Schutz-, Freiheits-und Mitbestimmungsrechte zu. Auch Deutschland hat die Konvention unterzeichnet. Doch die Einlösung der Zusagen hinkt den Absichtserklärungen hinterher. Eine Allianz aus Stuttgarter Institutionen, Verbänden und Stiftungen ruft daher alle Menschen auf, Kindern eine Stimme zu geben und für die Einhaltung der Kinderrechte auf die Straße zu gehen.
Protestmarscham internationalen Tag der Kinderrechte (20. November)
Der Demonstrationszugstartet am Mittwoch, den 20. November, dem internationalen Tag der Kinderrechte, um 14.30 Uhr an der Ecke Lautenschlager-/Kronenstraße und findet sich um 15.30 Uhr auf dem Kronprinzplatz zur Abschlusskundgebung ein. An Infoständen informieren die beteiligten Organisationen – das Jugendamt Stuttgart, der Kinderschutzbund (Ortsverband Stuttgart), die element-i Bildungsstiftung, MACH DICH STARK – Die Initiative für Kinder im Südwesten, die World Childhood Foundationsowie die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaftmit dem mobifant–jeweils mit verschiedenen Aktionen zu einem Kinderrecht, deren Bedeutung sie als besonders wichtig erachten.
Kinderrechte in Gefahr!
Dass es Handlungsbedarf gibt, belegen Zahlen: Das Deutsche Kinderhilfswerk zeigte beispielsweise jüngst, dass die Armutsgefährdungsquote von Kindern in Deutschland über jener der Erwachsenen liegt – in Baden-Württemberg um 3,3 Prozentpunkte. »Armut in Deutschland hat an vielen Stellen ein Kindergesicht«, sagt Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, und fordert Gegenmaßnahmen. Denn Armut gefährdet die Teilhabe und das gesunde Aufwachsen von Kindern. Ein Umfrage unter Kindern und Jugendlichen, die Kantar Public 2018 im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks durchführte, macht deutlich, dass der baden-württembergische Nachwuchs besonders unter Druck steht: Nur 70 Prozent der Befragten im Ländle gaben an, ausreichend Zeit für Ruhe und Entspannung zu haben oder um Freundinnen und Freunde zu treffen. Damit ist das Land Schlusslicht im Bundesvergleich. Dabei ist das Recht auf Freizeit und Erholung ein verbrieftes Kinderrecht.
Fahnen und Transparente mit wichtigen Forderungen
Die Veranstalterinnen und Veranstalter freuen sich, wenn möglichst viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer Transparente mit ihrer zentralen Forderung für die Umsetzung der Kinderrechte mitbringen. Die wesentlichen Kinderrechteim Überblick: Alle Kinder haben ein Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Religion, Herkunftund Geschlecht. Jedes Kind benötigt einen eigenen Namen und eine Staatszugehörigkeit. Erwachsene müssen für die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse sorgen, sein gesundes Aufwachsen sicherstellen und ihm gute Bildung und Ausbildung ermöglichen. Kinder haben darüber hinaus ein Recht auf ausreichend Freizeit, auf Spiel und Erholung sowie auf Privatsphäre. Sie dürfen sich informieren, ihre eigene Meinung vertreten und sich mit anderen versammeln. Mit ihren Anliegen müssen sie Gehör finden. Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung, auf Schutz vor Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgungsowie darauf, in Katastrophen und Notlagen sofort Hilfe zu erhalten. Eine Familie, elterliche Fürsorge, ein sicheres Zuhause und gute Betreuung sowie Versorgung bei einer Behinderung sind ebenfalls Inhalte der von den Vereinten Nationen verabschiedeten Kinderrechte.
Wer sich vorab noch einmal genauer mit den UN-Kinderrechten befassen möchte, findet unter www.element-i-bildungsstiftung.de/kinderrechte eine Linkliste mit Kinderrechte-Informationen für Erwachsene und Kinder.
Linkliste beteiligte Organisationen:
- Jugendamt Stuttgart: www.stuttgart.de/jugendamt
- Kinderschutzbund (Ortsverband Stuttgart): www.kinderschutzbund-stuttgart.de
- element-i Bildungsstiftung: www.element-i-bildungsstiftung.de
- MACH DICH STARK –Die Initiative für Kinder im Südwesten: www.mach-dich-stark.net
- World Childhood Foundation: www.childhood-de.org
- Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft mit dem mobifant: www.jugendhaus.net/home/ei/spielmobile.html